Traumhafter als in Windsor kann die Kulisse für eine Hochzeit nun wirklich nicht sein! Dazu Sonne satt und lauter glückliche Gesichter – eine perfekte Hochzeit für Prinz Harry, den Herzog von Sussex, und Meghan Markle, die jetzige Herzogin von Sussex. Ich freue mich sehr für die beiden, und ich freue mich, dass die Hochzeit so wunderschön und ohne weitere Skandale oder Ausfälle verlaufen ist. Und trotzdem: Ich bin gespannt, was die nächsten Tage noch in der Boulevardpresse passiert.
Endlich, das Kleid.
Darauf haben alle gewartet, seit Monaten. In welchem Kleid würde Meghan vor den Traualtar treten, wer sollte der Designer sein? Was für eine Aufregung! Und, alles anders als erwartet, damit hatte keiner gerechnet – weder britisch, noch US-amerikanisch oder kanadisch, unglaublich. Die Wahl fiel auf das französische Label Givenchy, ganz konkret durfte die neue Chefdesignerin Clare Waight Keller das begehrte Stück entwerfen. Das Givenchy Kleid war sehr puristisch, ohne Schnörkel, lässig und vor allem mit zeitloser Eleganz. Der große Kracher folgte dann aber hinterher in Form einer fünf Meter langen Schleppe. Und, was soll ich sagen, die Kunst liegt natürlich im Detail: Denn welche königliche Braut ließ sich bisher in einem schulterfreien Kleid trauen?! Eigentlich sollte man doch denken, das ginge gar nicht. Darum finde ich: Umwerfend schön, puristisch und mutig zugleich.
Der Brautstrauß mit Farbnuancen aus Weiß und Grün, mit Maiglöckchen, Vergissmeinnicht und Myrte. Und aufgepasst, ein besonders romantisches Detail kam gerade noch ans Licht: Harry soll viele Blumen für den Brautstrauß selbst in seinem privaten Garten auf dem Gelände des Kensington Palastes gepflückt haben. Da fliegen ihm doch alle Herzen zu, oder? Meins hat er jedenfalls gewonnen. Hatte er aber auch schon vorher. Aufbinden durfte den Strauß natürlich dann aber doch die Starfloristin Phillipa Craddock. Sie sorgte auch für das Wahnsinns Flower Design in der Kirche, und der Torbogen am Eingang war einfach nur absolut zauberhaft geschmückt, ein Traum.
Harry mit Drei-Tage-Bart.
Bei Harry war natürlich alles viel traditioneller, und damit auch weniger aufregend. Er kam einfach in Militäruniform. Wobei.. Ein spezielles Detail gab es doch. Der junge Royal ließ sich einen Drei-Tage-Bart stehen – es leben die Revoluzzer! 😉 Wenngleich frisch getrimmt, aber immerhin.
Harry und Meghan hielten sich also an die royale Etikette, brachten aber trotzdem ihren eigenen Stil ein und brachen die Tradition eher im Detail. Dazu verliebte Blicke, viele Berührungen, liebevolle kleine Gespräche in der Kirche – das alles hätte es noch vor einigen Jahren nicht gegeben. Wie schön zu sehen, dass sich auch die Royals in Großbritannien endlich zu menschlichen Gefühlen bekennen.
Liebe und Feuer – der Gottesdienst.
Gut gefallen hat mir persönlich auch der Gottesdienst – weniger traditionell und dafür umso multikultureller. Die leidenschaftliche Predigt von Bischof Michael Curry fand ich Spitze, mit seiner großartigen Körpersprache und dem Fokus auf der Liebe und dem Feuer. Wie hieß es da doch so schön: Wissen ist Macht. Aber wahre Liebe ist noch mächtiger. Da halte ich es wie er. Seien wir mal ehrlich – häufig ist die Predigt sonst doch der Teil einer Hochzeit, die viele Hochzeitsgäste für eine kleine mentale Auszeit nutzen. Das ist hier sicher nicht passiert.
Zu guter Letzt, ein wenig amüsiert war ich, als das frisch vermählte Paar in die Hochzeitskutsche stieg. Wer die royalen Vorbereitungen die letzten Tage etwas intensiver beobachtet hat, wusste, dass die eingespannten Pferde Vater Storm und Sohn Tyron waren, wobei einer der beiden etwas aufgeregt wirkte. Sicher der Pferde-Sohn.
Ist es nicht Wahnsinn, wie weit das Interesse an solch royalen Events geht – Social Media macht‘s möglich! Der Nachteil, der sich aus dem großen Interesse an Fotos für das Social Web ergab, war natürlich, dass tosender Applaus, Jubel und Gekreische weitgehend ausblieben. Alle waren vor allem damit beschäftigt, mit ihren Smartphones die besten Fotos vom Brautpaar zu schießen. Oder Selfies mit royalen Hintergrundmotiven. 😉
Jetzt bleibt mir nur noch eins: Ich wünsche dem Brautpaar alles Glück der Welt!
Feiert die Liebe und genießt den Sonnenschein,
Eure Nadine
PS. Das zweite Kleid, das Meghan nach der Trauung trug, war von der britischen Designerin Stella McCartney. Hier wurde es dann eben doch „very British“.
Photos: Instagram kensingtonroyal
Fantastic Article! All the best!