Mit dem Privatjet zur Hochzeit

Up in the Air!

Ihr wisst ja, Reisen gehört bei uns zum Alltagsgeschäft, genau wie Verspätungen und Schlimmeres. An jenem 9. Mai sollte ich mit einem dreiköpfigen Team nach Italien reisen, wo wir nachmittags am Gardasee erwartet wurden. Es ging um eine Hochzeit mit rund 80 Gästen, die in einer privaten Villa stattfinden sollte.

Geplant war, von Hamburg über Frankfurt nach Verona zu fliegen und den Rest der Strecke mit einem Mietwagen zurückzulegen. Und was tut das Leben, während du Pläne machst? Genau. Eine Drohne, die in der Nähe des Frankfurter Flughafens gesichtet worden war, hatte den gesamten Flugverkehr lahmgelegt. 143 Starts und Landungen waren annulliert worden, darunter auch unsere Maschine.

Unsere Situation an diesem Morgen war also folgende: vier Personen, ein Termin – und kein Flug.

Kein Grund zur Panik, es stand ja nur die – extrem wichtige – finale Besprechung mit den bedeutendsten Dienstleistern und sämtlichen Involvierten an. Ach ja, und der Aufbau der kompletten Veranstaltung für das Wochenende (also am nächsten Tag!), den wir betreuen und kontrollieren sollten. Manche der Dienstleister (Floristen, Teammitglieder, Fotografen, Videografen) sahen den Veranstaltungsort zum ersten Mal und benötigten eine Einweisung in Ablauf und To Dos. Außerdem sollte am Abend das erste Pre-Dinner für den engsten Kreis der Hochzeitsgesellschaft stattfinden.
Um es auf den Punkt zu bringen: Wir mussten einfach vor Ort sein!

Sich aufzuregen hilft da wenig, in der Regel behalten wir bei Flugausfällen einen kühlen Kopf und checken sofort alle Optionen. Wir hatten allerdings nur knapp sieben Stunden und über 1.200 Kilometer bis zu unserem Termin. Es war Eile geboten.
Also haben wir uns aufgeteilt und recherchiert: alternative Flüge und Strecken, andere Abflughäfen und Ankunftsflughäfen, Anreise mit Auto oder Bahn. Das Ergebnis: Nichts davon hätte uns alle gemeinsam pünktlich ans Ziel gebracht, und bis sich der Flugplan normalisiert hätte, wäre unser Termin längst gelaufen.

Wollten wir rechtzeitig ankommen, hatten wir nur eine Chance: Wir mussten möglichst schnell an einen Privatflug kommen. Erfreulicherweise habe ich durch mein Netzwerk exzellente Kontakte, auf die ich im Notfall zählen kann. Ein Anruf, und 40 Minuten später saßen wir in einem Privatjet der Air Hamburg, non stop auf dem Weg nach Verona. Zugegeben, ein wenig Glück war auch im Spiel. Die Air Hamburg hatte gerade eine Maschine reinbekommen, die nun frei war. Und die Crew? Erklärte sich kurzerhand bereit, weiterzumachen und uns nach Verona zu fliegen.

Der Kunde war für mich in diesem Moment nicht erreichbar. Also musste ich für mich die Entscheidung treffen, was mir wichtiger ist: meine Marge oder meine Performance. Ich habe mich für meine Performance entschieden – und die Kosten auf meine Kappe genommen. Für mich zählt in solchen Momenten zunächst einfach nur das Endergebnis. Dass meine Kunden ihre Traumhochzeit feiern und wir den Stress fern halten.

Wenn der Flug auch eine spontane Notlösung war, so war davon an Bord der Phenom 300 nichts zu spüren. Die Piloten und die Crew waren superfreundlich und kompetent, die Stimmung nahezu ausgelassen. Kein Wunder, wir waren einfach nur unglaublich froh, dass wir so schnell einen Weg gefunden hatten, den Zeitplan zu halten und unseren Verpflichtungen nachzukommen.

Am Ende konnten wir sogar 15 Minuten aufholen, zumal wir nicht zwischenlanden mussten. Als wir in Verona landeten, waren wir wieder voll on time und konnten wie geplant mit dem Mietwagen weiter zum Gardasee düsen. Somit mussten wir nicht einmal eine Erklärung abgeben, als wir dort ankamen. Niemand hatte auch nur das Geringste bemerkt. Mit anderen Worten: Punktlandung.

Eines steht mal fest: Von allen verrückten Sachen, die wir mit unserem Job so erleben, steht dieser Tag ganz weit vorne. Die Geschichte dazu kommt auf jeden Fall mit ins nächste Buch! Ins Aviation Week Magazin hat sie es übrigens schon geschafft – mehr dazu HIER

Darüber hinaus steht die Story aber auch klar für den Spirit von Fine Weddings & Parties: Wir gehen für unsere Kunden immer die Extrameile. Und sind trotzdem pünktlich zur Stelle. Wie sagt Air-Hamburg-Manager Mike Ulka so schön: „Flying is only 50 percent. The rest is administrative.“ Wie recht er hat. Für einen Höhenflug mit anschließender Punktlandung braucht es in der Tat mehr als einen guten Piloten, nämlich: ein Spitzen-Team und perfekte Organisation.

Eure Nadine

 

 

 

Photos: mapfotodesign

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